Die Osteopathie ist eine eigenständige Form der Medi­zin, die für die Untersuchung und Behandlung nur die Hände nutzt, also sanfte manuelle Techniken einsetzt. Ihr Ziel ist es, Bewegungseinschränkungen zu lösen und Funktionsstörungen zu beseitigen, um das Gewebe besser zu versorgen. Damit werden dem Organismus die Selbstregulation (Homöostasie) ermöglicht und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Dabei wird jeder Patient immer in seiner Ganzheit erfasst und respektiert.

Osteopathie basiert auf der präzisen Kenntnis medizinischer Grundlagenfächer wie Anatomie und Physio­logie. Sie wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch in Europa gelehrt und praktiziert. Seither entwickelt sie sich stets nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen weiter.

Wie funktioniert die Osteopathie?

Im Zentrum der Osteopathie stehen die ganzheitliche Betrachtung des Körpers und seine Selbstheilungskraft.

  • Osteopathen betrachten den Körper als Funktionseinheit mit all seinen verbindenden Strukturen. Ein Organismus kann sich dann selbst regulieren und gesund erhalten, wenn seine Gewebe gut versorgt sind. Mit sanften manuellen Techniken werden Barrieren im Gewebe abgebaut und damit die Versorgungswege frei gemacht.
  • Osteopathen bekämpfen nicht das Symptom der Krankheit, sondern suchen und behandeln die Ursachen. Überlastungen von Organen können über ihre anatomischen Verbindungen z.B. Schmerzen und Fehlfunktionen in der Wirbelsäule verursachen und auch umgekehrt. Der Osteopath verfügt über ein außerordentlich tiefgehendes Verständnis für die Wechselwirkungen der verschiedenen Systeme des Körpers.

 

Osteopathie ist keine Notfallmedizin. Schwere und/oder akute Erkrankungen müssen immer zuerst schulmedizinisch behandelt werden.

 

In welchen Bereichen des Körpers arbeitet die Osteopathie?

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Um den Patienten und seine Problematik im Ganzen zu erfassen, werden in der osteopathischen Medizin drei Systeme unterschieden:

  • das Muskel-Skelett-System (sog. parietales System) mit seinen Knochen, Gelenken und allen verbindenden Strukturen.
  • das System der inneren Organe (sog. viszerales System), welches den gesamten Magen-Darm-Trakt, Leber, Nieren, Milz, Lunge sowie Teile des Urogenitaltraktes umfasst.
  • das Nervensystem mit den umhüllenden Strukturen (sog. craniosacrales System). Dazu gehören auch die Schädelknochen, die Hirn- und Rückenmarkshäute und das Kreuzbein. Ihre Beweglichkeit und Elastizität sind von enormer Bedeutung für eine gute Funktion der darin liegenden Nerven.

Allen Bereichen gemeinsam ist die Behandlung des Bindegewebes (sog. Fasziengewebe), denn es verbindet als Kontinuum den gesamten Organismus. Eine Störung in einem dieser Systeme kann auch immer eine Auswir­kung in den anderen Bereichen zur Folge haben. Daher arbeite ich immer in allen Systemen.